Zempelburg Theresienstadt
Vater: Baruch Berger *1808 - verst. 1884 (mit 76 Jahren in Zempelburg)
Fuhrunternehmer, 3-mal verheiratet, je Ehe 5 Kinder, Julius mit 14 Geschwistern,
letzte Ehe mit Dora Berger, Grossteil der Kinder nach Amerika ausgewandert.
Julius und sein Bruder Jacob verbleibt im väterlichen Betrieb.
Mutter: Dora Berger geb. Werner *10. Februar 1827 - verst. 6. März 1917 in Berlin
1868 - 1873
Besuch der Stadtschule vom 6. - 11. Lebensjahr
1874
Kaufmännische Lehre, mit 12 ½ Jahren, in Berlin bei Brohn & Naphtali, Leder-Engros, Klosterstraße 40/41,
parallel Abendschule im Verein der Kaufleute, Rosenthaler Straße.
Logis bei der Schwester vom Vater, in der Gipsstraße 3. in Berlin-Mitte.
In der Gipsstraße 3 ist heute ein jüdischer Kulturverein "Kreis der Freunde der Habimah" und eine Anwaltskanzlei.
Rechtsanwalt Lothar C. Poll ist der Ehemann von Eva Poll, Betreiberin der Galerie Eva Poll, Lützowplatz 7, das Nachbarhaus des Wohnsitzes von Julius in den 20/30 Jahren, Lützowplatz 5.
1878
Abbruch der Lehre und Mitarbeit im väterlichem Betrieb. Julius kehrt von Berlin nach Zempelburg zurück.
1882 Gründung des Gesang- u. Turnvereins sowie Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Zempelburg.
Bei Veranstaltungen lernt Julius Flora Meyer kennen.
1884
Tod des Vaters in Zempelburg
1885
Erster Bauauftrag in Zempelburg, Bau einer 2,5 km langen Chaussee.
1891 22. September
Heirat mit Flora Meyer (mit 29 Jahren)
1893
Geburt von Bruno, 1896 erkrankt er an einer Hüftgelenkentzündung, er verstirbt 1899.
1894 31. August
Geburt von Margarete ( verw. Wolffenstein, verh. Laufer) verst. 31. Mai 1990.
Margarete Wolffenstein flüchtet im Dezember 1938 nach Uruguay mit 17 jähriger Tochter Vera.
1895
Umzug von Zempelburg nach Bromberg
1896 2. September
Geburt von Herta (verh. Kahn) verst. 06. November 1999
Herta flüchtet im Dezember 1938 nach Uruguay mit den Zwillingstöchtern Ingeborg und Anna-Maria, beide 17 Jahre.
1900 12. Januar
Geburt von Betty (verheiratete Dewald verwitwete Meier)
1902 1. Oktober
Geburt von Judith (geschiedene Remde / geschiedene Sänger) verst. 21. 02. 1941
Judith Sänger flüchtet 1941 in Berlin-Charlottenburg , unter dem Druck der Judenverfolgung, in den Freitot.
1905
Gründung der "Julius Berger Tiefbau Aktiengesellschaft".
Ca. 1906/1911
Die Julius Berger Tiefbau AG führt am Bahnhof Grunewald Um - u. Ausbauten aus.
Vom Bahnhof Grunewald-Berlin „Gleis 17" wird Julius und Flora am 14.September 1942 nach Theresienstadt deportiert.
1910 Ende März
Umzug von Bromberg nach Berlin
1912
Julius Berger schreibt sein Testament.
1914
Ernennung zum „Königlich Preußischer Kommerzienrat"
1917
Tod der Mutter in Berlin
Die Grabstätte ist auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee.
1919
Teilnahme, als Industrievertreter / Sachverständiger, an den Friedensverhandlungenin Versailles
1922
Julius Berger schreibt sein 2. Testament.
Tochter Judith wird Enterbt weil Sie, 19 jährig, unerlaubt das elterliche Haus verläst und ein Kind von einem Nichtjuden bekommt. Judith wird aus der Familie verstoßen.
1928 28.September - Bauzeit bis 24. April 1229
Errichtung des Erbbegräbnis der Familie Kommerzienrat Julius Berger auf dem jüd. Friedhof Weißensee
Feld B VI , Erbbegräbnis Nummer 3579
1930 07. Mai
Betty Dewald verw. Meyer geb. Berger nimmt sich in München das Leben.
1931
25 jährige Bestehen der Tiefbau AG.
Am 31. Mai 1931mit einem Festessen gefeiert, in den Räumen des Hotel Esplanade, Berlin-Tiergarten.
1932 22. September
Julius Berger verbring seinen 70ten Geburtstag, im "Hotel Weisser Hirsch" in Dresden, mit der Familie und seinem langjährigem Freund aus Bromberg Generalleutnant a. D. von Rogowski.
1933
Kur in Bad Kissingen, Julius Berger schreibt seine Lebenserinnerungen.
1933 - 1936
Anschrift.: Lützowplatz 5, Berlin-Tiergarten Anschrift 1938 - 1939: Meinikestraße 7, Berlin-Charlottenburg, andere: Schlüterstraße 45, Dahlmannstraße 25, Waitzstraße
1939 1. Juli
Hausdame Margarete Engler muss aus dem Haushalt Berger entlassen werden.
1941 21. Januar
Tochter Judith (Osta) Sänger gesch. Remde flüchtet unter dem Druck der Judenverfolgung in den Freitot.
1941 19. September
Zwang zum Tragen des Judensterns
1942 12. März
Julius und Flora Berger schreiben 3. Testament.
1942 14. September
Deportation mit Ehefrau Flora vom Bahnhof Grunewald, Gleis 17, nach Theresienstadt.
Mit dem 2. Großer Alterstransport. Letzte Anschrift in Berlin: Dahlmannstraße 25, Berlin-Charlottenburg
1942 18. Oktober
Flora Berger stirbt als Opfer des Faschismus an Hunger und Entkräftung im Konzentrationslager Theresienstadt.
1943 13. Juli
Julius Berger stirbt als Opfer des Faschismus an Hunger und Entkräftung im Konzentrationslager Theresienstadt.
1948 02. Februar
Eröffnung des Gemeinschaftstestaments von Julius und Flora Berger.
1952 03. Juli
Töchter Margarete und Herta stellen, im Rahmen des Nachlassverfahrens, Endschädigungsanträge.
1954
Gert Meier (der Sohn seiner Tochter Betty) stellt, im Rahmen des Nachlassverfahrens, Endschädigungsanträge.
1958
Margarete Engler stellt, im Rahmen des Nachlassverfahrens, Entschädigungsanträge.
1966 01. Dezember
Abschlus des Nachlassferfahrens von Julius Berger.
1969
Fusion der Julius Berger Tiefbau AG mit der Berliner Bodengesellschaft BAUBOAG zur Berger - BAUBOAG
1975
Fusion der Bilfinger & Grün mit Berger - BAUBOAG zur Bilfinger Berger AG